lachs 360Worum geht es?

Um Lachse zu erzeugen, die schneller wachsen und größer werden, hat die Firma Aquabounty ihren „Turbo-Lachs“ mit extra Wachstumshormon-Genen ausgestattet. Die Fische sollen mindestens zweimal so schnell wachsen wie natürlicher Lachs.

Anfang August 2017 wurden 4,5 Tonnen Fleisch dieser Tiere auf dem kanadischen Lebensmittelmarkt verkauft. Die Ware ist weder gekennzeichnet, noch ist bekannt, wer sie kaufte. Erstmals findet ein gentechnisch verändertes Tier den Weg zu den VerbraucherInnen. Auch in den USA wurde der Fisch bereits vor einiger Zeit von den Behörden zur Vermarktung freigegeben. Auf den Markt kam der Fisch hier dagegen bisher nicht.

Was ist problematisch?

Die Lage ist absolut unübersichtlich: Wenn es in Kanada keinerlei Transparenz über den Verkauf der Tiere gibt, wie kann man dann sicher sein, dass der Fisch nicht auch in die EU gelangt? Und was ist in Zukunft mit anderen Gentechnik-Tieren, die mit Methoden manipuliert werden, die nicht mehr so einfach nachzuweisen sind? Schon jetzt kann das Fleisch geklonter Bullen und deren Nachkommen in der EU ohne Kennzeichnung gehandelt werden.
Die Tiere produzieren zusätzliche Wachstumshormone und weisen möglicherweise weitere, ungewollte Veränderungen auf. Bisher gibt es keine verlässlichen Methoden, um die Risiken, die mit dem Verzehr derartig genmanipulierter Tiere einhergehen, auszuschließen.
Das Risiko für die Umwelt ist erheblich: Entkommt der Lachs, könnte er sich in Wildlachs-Populationen ausbreiten und natürliche Arten und Ökosysteme bedrohen.
Da die Tiere schneller wachsen, sollen in Fischfarmen mehr Tiere in kürzerer Zeit gemästet werden. Dabei sollen etwa 10 Prozent der Futtermittelkosten gespart werden. Doch durch die Intensivierung der Lachs-Industrie kann auch die Umweltbelastung steigen.

Weitere Informationen:

Auch gentechnisch veränderte Rinder und Schweine sollen in Zukunft in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Das Freihandelsabkommen CETA könnte diese Entwicklung beschleunigen, denn die im Vertrag festgelegten Regeln sind nicht ausreichend, um die in der EU gültigen Standards abzusichern.

Der Lachs wird von der kanadischen Firma Aquabounty produziert, die von der US-Firma Intrexon aufgekauft wurde. Die Firma Intrexon wurde vom Milliardär Randal J. Kirk gegründet und hat Patente angemeldet, in denen u.a. genmanipulierte Mäuse, Ratten, Katzen, Hunde, Rinder, Schweine, Pferde, Schafe und Schimpansen als Erfindung beansprucht werden. Intrexon produziert auch Gentechnik-Äpfel, Gentechnik-Insekten und geklonte Bullen und kooperiert mit der FuturaGene-Group bei der Entwicklung von Gentechnik-Bäumen. Zu den Vorständen von Intrexon gehört Robert B. Shapiro, der ehemalige Geschäftsführer von Monsanto. Das Unternehmen verspricht seinen Investoren eine aggressive Markteinführung der gentechnisch veränderten Organismen.

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Publication year:
2016
Further information:
Freihandel – Einfallstor für die Agro-Gentechnik
Gentechnik-Tiere: Risiko für Mensch und Umwelt
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Artikel im Wissenschaftsjournal NATURE