Valentin Schmid, Restaurant Mohini (Zürich, ZH)
Sind Sie zufrieden mit dem Angebot der Lebensmittel, die heute auf dem Markt angeboten werden?
Ja wir sind sehr zufrieden und es reicht vollkommen, um satt zu werden. Es gibt noch so viele alte resistente Sorten, die viel zu wenig bekannt sind.
Welche Eigenschaften sollten bei der Herstellung neuer Lebensmittel etc. vor allem berücksichtigt werden, damit sie einen Mehrwert für Ihre Arbeit darstellen könnten?
Mehrwert sind vor allem Nährwert und Lebensenergie. Wenn der Boden tot ist, kann die Pflanze die wertvollen Mineralstoffe und Spurenelemente nicht aufnehmen, da sie gar nicht mehr vorhanden sind. Durch Überbeanspruchung des Bodens - also wenn es gar keine Brach-Zeit mehr gibt - kann sich der Boden gar nicht mehr erholen und wertvolle Substanzen zur Verfügung stellen.
Gibt es eine gute Alternative zur Gentechnik (Bio-Anbau, Agrarökologie, oder weitere Ansätze), um die Lebensmittelqualität zu verbessern?
Demeter, Permakultur, Bio-Anbau im Allgemeinen sind gute Ansätze. Übermässiger Fleischkonsum und die damit verbundene Massen-Tierhaltung führt zur Überbenutzung von Bodens und Wasser, was den natürlichen regenerativen Prozess der Natur stört. Die Gier des Menschen für Geld-Profit anstelle von Einfachheit und Frieden steuert die ganze Gesellschaft dann auch noch in eine Enge und Unzufriedenheit.
Im Falle einer Deregulierung müssten Lebensmittel, die auf Verfahren der neuen Gentechnik basieren, nicht mehr als gentechnisch verändert deklariert werden. Sie hätten also keine Kontrolle mehr darüber, ob die Lebensmittel, die Sie beziehen und Ihren Kund:innen anbieten, gentechnisch verändert sind oder nicht. Würde es Ihnen in einem solchen Fall Sorgen bereiten, dass Sie Ihren Kund:innen keine Wahlfreiheit mehr gewährleisten können?
Ich hoffe, dass die Bio-Zertifizierung und Bio-Suisse genug intelligent sind, um dies gesetzlich zu verhindern.
Gefährdet die mögliche Zulassung genomeditierter Produkte Ihre Arbeit?
Ja.
Finden Sie Gentechnik unnötig? Weshalb?
Ja. Wir sollten nur im uns zustehenden Rahmen mit der Schöpfung interagieren und uns inspirieren lassen. Ein Patent aufs Leben hat nur Gott, der Schöpfer und nicht grosse Konzerne, die Geld machen wollen und als Vorwand den Welthunger oder sonst ein scheinheiliges Argument anbringen.