Beat Reller, Biohof Schossenriet (Berneck, SG)
Heute werden genomeditierte Pflanzen oft als Heilmittel im Kampf gegen die Folgen des Klimawandels propagiert. Könnten Sie sich vorstellen, genomedierte Pflanzen auf Ihrem Hof anzubauen?
Nein, das Risiko des Anbaus genmanipulierter Pflanzen ist viel zu wenig erforscht. Es gibt zudem genügend alternative Zuchtmethoden. Die Folgen des Klimawandels können mit genügend anderen Massnahmen gemildert werden. Aber diese sind zum Teil nicht so populär, wie zum Beispiel persönlicher Verzicht.
Wie begegnen Sie dem veränderten Klima in Ihrer landwirtschaftlichen Praxis? Was hilft Ihnen dabei?
Wir versuchen mehrere Kulturen anzubauen um das Risiko eines Totalausfalls einer Kultur zu mildern. Daneben reduzieren wir den Hilfsmitteleinsatz und die Bodenbearbeitung. Wir versuchen den Boden ständig bedeckt zu halten. Auch Bäume zur Beschattung werden zu einem Thema. Methoden dazu werden zum Beispiel von der regenerativen Landwirtschaft oder Permakultur bereitgestellt.
Welche Eigenschaften sollten bei der Züchtung neuer Pflanzensorten vor allem berücksichtigt werden, damit sie einen Mehrwert für Ihre Produktion darstellen könnten?
Neue Sorten sollten robust und anpassungsfähig sein. Zudem sollten sie mit möglichst wenig Hilfsstoffen angebaut werden können. Eine Sorte muss für alle Anbauer frei erhältlich sein. Die Verfügbarkeit darf insbesondere nicht durch Sortenschutz oder Patente eingeschränkt werden.