Anika Brunner, Kandidatin Nationalrat, Grüne, ZH

brunner Anika

Sind Sie für die Verlängerung des Anbaumoratoriums für gentechnisch veränderte Pflanzen in der Landwirtschaft?
Ja, ich bin für eine Verlängerung des Moratoriums auf unbestimmte Zeit.

Warum?
Zahlreiche Studien zeigen, dass es zwar in den ersten Jahren des Anbaus von Gentechnik-Pflanzen oft zu einer Verringerung des Pestizideinsatz kommt. Doch nach einigen Jahren kommen jedoch häufig mehr Gifte zum Einsatz. Denn die Unkräuter bilden Resistenzen & so benötigen wir immer mehr Pestizide. Es mag kaum überraschen, wenn der Agrochemie-Konzern Monsanto gleichzeitig einer der Weltmarktführer mit Pestizidmittel ist. Statt des fruchtlosen Versuchs, Gentech zu fördern und somit auch die Abhängigkeit von den Grosskonzernen, braucht es ein Umsteuern auf klimaresiliente Agrarsysteme.

Müssen Produkte der neuen Gentechnikverfahren in jedem Fall als GVO gekennzeichnet werden?
Ja

Gesetzliche Regulierung der neuen Gentechnikverfahren (zB. CRISPR/CAS) und der daraus hergestellten Produkte?
Ja, ich bin für eine strenge Regulierung gemäss dem bestehenden Gentechnikrecht.

Warum?
Pflanzen, Tiere & Menschen können mit den neuen gentechnischen Verfahren sehr grundlegend, schnell und vergleichsweise einfach verändert werden. Wir brauchen dringend unabhängige Risikoanalysen, bevor einer Lockerung der Gesetzgebung. Eine Pflanze ist aber kein unveränderliches Produkt, sondern ein Organismus, der in dauernder Wechselwirkung mit seiner ebenfalls ständig verändernden Umwelt steht.